Sonntag, 22. Dezember 2013

4. Advents-Special

Neues Leben für Verpackungsmaterial

Die Zeit bis Weihnachten ist nur noch kurz und das ist auch das Stichwort. Heute geht es kurz und knackig zur Sache.

Wenn zum Fest fertig verpackte Päckchen zB. vom großen Internet-Versender auf dem Gabentisch liegen, bleibt nach dem Auspacken der Taschenbücher, CD's oder DVD's noch Papier und ein Geschenkband übrig, das ohne Schleife einmal um die Papierkante geschlungen und dann verklebt wurde. Diese Satin-Bänder in hellgrau oder beige sind breit und haben eine hübschen Glanz, sind aber oft zu kurz, um damit noch einmal etwas zu verpacken, oder auch nur eine Schleife zu binden. Auch Reststücke von anderen Bändern fallen regelmäßig an.
Ich habe sie sonst gerne bestempelt und als Lesezeichen  benutzt ... aber kürzlich ist mir dann doch noch eine Kartenverwendung eingefallen.

Die Bänder werden als Bauchbinde einmal um eine quergestellte Karte gelegt und hinten mit doppelseitigem Klebeband verklebt, das ergibt den Untergrund für fein bemalte und ausgeschnittete Motive. Hier als Beispiel zwei Schmetterlingskarten, die ich mit Twinkling H2O's coloriert habe, und die selbst auch dezent metallisch glitzern.
Für Winterkarten wären auch Schneemänner oder Schneflocken usw geeignet, oder auch nur einfache Muster.

Schmetterlingsstempel von Heindesign
Auch aus Verpackungspapier, das ja zur Weihnachtszeit häufig mit Gold und Silber geschmückt ist, kann man wunderschöne und ganz einfache Karten gestalten. Einen unzerknitterten Teil (oder ein Reststück) ohne Klebebandreste auswählen, ausschneiden und einfach auf die Karte packen. Als Hintergrund, oder schlichtes Motiv, im Beispiel unten kam noch ein gekaufter Glitzerstern drauf. Die Auswahl lenkt den Blick noch mal auf die nette Papierdeko, die im Auswickelwahn unterm Weihnachtsbaum oft einfach untergeht.
Viel Spaß bei der Bescherung - und beim anschließenden Basteln.

Ich wünsche allen wundervolle Feiertage!

Sonntag, 15. Dezember 2013

3. Advents-Special

Weihnachtszeit ist Geschenke- und Verpackungszeit. Wie ich ja früher bereits ausgeführt habe, sind Verpackungen gelegentlich eine Goldgrube für Bastler, was vor allem für Parfüm, Pralinen und Körperpflegemittel der gehobenen Preisklasse gilt. 

Oft, aber nicht immer, wie meine ersten  Beispiele zeigen:
Auf einer Packung skandinavischer Schaumküsse (das Original ist leider schon längst im Altpapier) entdeckte ich eine hübsche Abbildung eines roten Häuschens, wie man es sonst gerne auf dem Cover von Schwedenkrimis findet. Zuerst das einfache Modell mit ausgeschnittenem Motiv.

Darunter die komplexere Variante mit Originalverpackungsfenster, in das ich noch einen Leuchtturm von einem Stempel montiert habe. Auf die Folie kamen mit Acrylfarben (vom Zinnfigurenbemalen übriggeblieben) noch einige gestempelte Wellen, über die Schrift zur Kaschierung des Markenaufdrucks noch eine über den Daumem gepeilte, schwedische Flagge und fertig war die Karte für den Skandinavien-Fan.
Goldglitzernd geht es weiter. 
Hier einige goldige Innen-Verpackungen die man als Untergrund, Hintergrund oder zum Ausstanzen von Sternen etc prima verwenden kann. Beispiele kann ich leider nur eins bieten ...

 Die Wabe stammt von einem Lebkuchen-Päckchen und ist aufwendig mit Gold und Spotlack verziert, was einen Glanz/Matt-Effekt erzeugt.
Den inneren Kreis mit dem Namen des Gebäcks habe ich von einem weihnachtlichen Mistelkranz verdeckt (eine große Schneeflocke bzw ein Stern sehen aber auch hübsch aus),  in das noch ein kleiner Christbaum kam, der von Goldfarbe eingerahmt wird. Das Ganze dann (wie in diesem Fall) auf einfache schwarze Pappe, Goldpapier oder edler Metallic-Karton geklebt, mit Washi-Tape eingerahmt und noch einen Weihnachtsgruß oder Schriftzug. Fertig ist die noble Karte.

  Mit den kleinen Schnippseln, die vom Basteln übrig bleiben, kann man auch sehr gut Mosaik-Karten gestalten. Ich habe meine letzte leider bereits verschenkt, ehe ich sie scannen konnte. Den Umriss des Motivs am besten mit Bleistift vorzeichnen und dann mit den Streifen und Dreiecken ausfüllen. Ein bisschen wie Tetris.

Schließlich noch eine Kräuterfee von einer Pfefferminztee-Packung, die zu nett aussah, um einfach im Altpapier zu landen. Die wird eine nette Frühlings- oder Feenkarte schmücken.
All das sind natürlich nur Anregungen, doch es lohnt sich, ein Auge für Motive und Material zu entwickeln, das man nicht extra kaufen und nicht nur wegwerfen muss.

Samstag, 7. Dezember 2013

2. Advents-Special

Stempel selbstgemacht.

Aus Moosgummi lassen sich leicht selbst Stempel schneiden, vor allem flächige wie Herzen, Sterne, Kreise etc. Manchmal braucht man eben auf die Schnelle ein ganz bestimmtes Motiv. 

  Als ich letztens einen Schwung gebrauchter Stempelkissen ersteigert habe, war auch eine Shadow Ink (Hero) darunter, die als Untergrund für verschiedene Techniken geeigent ist. Ich geriet in Experimentierlaune aber mir fehlte ein flächiger Stempel. Da habe ich mich an das Moosgummi erinnert, das noch in der Schublade vor sich hin träumte und mit einer Bütten-Motivschere einfach ein Rechteck herausgeschnibbelt. Mit der Motivschere aus dem einfachen Grund, weil ein unregelmäßiger Rand für den Zweck besser geeignet ist, als ein scharf gezogener.

Und so einen Hintergrund kann man damit machen:
Baumstempel Hayride-Set (Inkadinkado)

Bereits weitaus früher habe ich mich an die Verstempelung einer Elbenbrosche gemacht. Ich liebe das Design der Broschen (bekannt aus dem »Herr der Ringe«-Film) und habe das deswegen einfach mal ausprobiert. Hier der mit Candy Green und Silber embosste Abdruck meines ersten selbstgeschnitzten Stempels (Kartoffeldruck-Teile aus der Grundschule mal außer Konkurrenz) und ein einfacher Abdruck.
Im Original viel schöner...


Dazu gehört natürlich auch der Eine Ring ... ja, ich bin halt Tolkien-Fan.

Im Sommer saß ich an einigen maritimen Motiven und brauchte noch einen Seestern. Das war auch rasch erledigt, siehe unten.
meine selbstgeschnitzten Stempel in Aufsicht
Die Machart ist überall die gleiche. Ein Motiv wird mit Folienschreiber auf dünnes Moosgummi übertragen. Ausschneiden und dann mit einem feinen Messer oder einem sonstigen scharfen Gegenstand noch feinere Muster in die oberste Schicht kerben. Aber vorsichtig, möglichst nicht ganz durchtrennen. Danach entweder mit Zellkautschuk auf einen Holzklotz (Holz-Bausteine sind gut geeignet, oder zersägte Dachlatten – habe ich mir sagen lassen) oder mit Montageschaum für die Benutzung durch einen Acrylklotz vorbereiten.
Wenn man nichts davon im Haus hat, geht wahrscheinlich auch eine weitere Moosgummischicht als Zwischenträger. Wichtig ist nur die rasche Reinigung (das Moosgummi saugt halt und Tusche haftet besonders gut) und dann ausreichend Trockenzeit.
Zufallsfund - so sah er zuerst aus.
Und noch ein Zufallsmodell. In einem Schnipsel (Reststück vom Ausschneiden eines anderen Motivs) erkannte ich plötzlich einen Hirschkopf im Profil. An der einen Ecke gekürzt und auf Moosgummi übertragen, wurde daraus folgender Stempel (unten, obere Reihe links). Aber so ganz zufrieden war ich noch nicht.
Daher habe ich Bambi aus einem Moosgummifetzen noch eine weitere Geweihstange spendiert.
Probiert es einfach selbst mal aus.

Samstag, 30. November 2013

Bastel-Special 1. Advent

Geschenkanhänger in letzter Minute (nämlich am Heiligabend):

so in der Art sehen sie hinterher aus
Weihnachten steht vor der Tür, und es fehlen die Geschenkanhänger? Hier noch ein schneller Tipp mit Materialien, die (fast) jeder am 24. Dezember zuhause hat.
Liebevoll handbefüllte Adventskalender sind eine tolle Sache, aber manchmal reicht es eben doch nur für das einfache Modell. Und das ist die Gelegenheit, aus „Müll“ noch etwas zu zaubern. Weil das alles nicht schwierig ist und auch nicht lange dauert, ehe man ein Ergebnis sieht, eignet es sich auch für das Basteln mit Kindern, oder die Beschäftigung der lieben Kleinen während der Festtagsvorbereitungen.
Man entferne die Rückseite eines geplünderten Schoko-Adventskalenders, z.B. vom Discounter, denn hier gilt, je einfacher, desto besser.
Wie man bei den Beispielen sehen kann, sind die Hintergründe der Türchen unter der Schokolade mit schlichten bis poppig bunten Bildern im naiven Stil bedruckt. Da die Schokoladenfiguren meist in einer Kunststoffschale liegen, bleibt die Pappe fettfrei und sauber und ist viel zu schade, um einfach im Altpapier zu landen. Die Bildchen haben größtenteils weihnachtlichen oder zumindest winterlichen Bezug. Also einfach ausschneiden, am besten mit einer Musterschere, dann auf einen doppelt gelegten Papierrest kleben (Marmorpapier wirkt etwa sehr edel, aber beim Karten basteln fällt sicher auch der eine oder andere hübsche Streifen an) und danach noch nach Wunsch mit Glitterkleber, einem Lackstift oder ähnlichem verzieren.
Lochen (gerne auch mit einem Motivlocher), beschriften und mit einem Geschenkbandrest am Präsent befestigen. Fertig sind die Ton in Ton-Anhänger, die einfach auf einen Papier bzw Pappstreifen geklebt und dann mittig gefaltet wurden. Die kleinen Anhänger in Naturfarben lassen sich nach Belieben noch weiter schmücken.
naturfarbene Anhänger

Material:
Motive von alten Adventskalendern
Weiße Pappe, Elefantenhaut
Impress-Tintenkissen in Camel

Durch mehrfaches Aufdrücken des Kissens mit der Stempeltusche bekommt der Untergrund eine farbliche Struktur (siehe zB den Schlitten).Wenn man viel Geduld hat, kann man auch den Rand noch mit einem dunkleren Ton nachgilben (wie beim Weihnachtsmann).
Bei den anderen Anhänger aus Marmorpapier (Elefantenhaut) kann man mit dem Muster spielen, so dass zB der kleine Engel mit dem Geschenk sich aus den Wolken herabsenkt. Die Engelchen sind aus dem Hauptmotiv der Kalendervorderseite herausgeschnitten.
Ausgeschnittene Türchen kann man noch zu einer Mosaikkarte verarbeiten. Einfach prägnante Stellen mit Sternen, Kerzen, Schneeflocken etc auswählen und zusammenstellen. Auch mit den Zahlen darauf kann man bewusst spielen, indem man etwa das Datum 24.12.2013 darstellt. Noch einen selbstgebastelten Strohstern oder eine ausgeschnittene Schneeflocke darauf und fertig ist die ganz individuelle Weihnachtsgrußkarte, die man nicht kaufen kann.


So, und nun ist es Glitter-Time. (wenn nicht an Weihnachten, wann dann?)


Hier erstmal die beglitterten Bilder in Rohform, leider sieht man den Glitter nicht so gut im Scan. Ich hatte noch ein Paket mit verschiedenfarbigen Tuben Glitterglue (Uhu), das schon länger herumlag, weil ich das Verteilen aus den Tuben und das dauernde Quetschen wenig angenehm und sehr unpräzise im Auftrag finde. Mir fehlte bisher auch die Anwendung. Auf Weiß finde ich den Auftrag zu dünn, denn er färbt ja nicht wirklich durchgehend, sondern ist eher was für ein Finish :-)
Schließlich habe ich zwei dünne Pinsel (Stärke 3 bzw 4) aus einem Billigset (zehn Stück für ein oder zwei Euro) zweckentfremdet und zum Auftragen des Klebers verwendet. Für was anderes taugen sie nicht, aber man kann den auf ein Stück Pappe herausgedrückten Glitterglue (nicht zuviel auf einmal, er trocknet sehr schnell) so genau wie Farbe sehr gut verteilen. Statt den Glue nun einfach flächig drüber zu malen, habe auf Farbabstimmung geachtet und nur einzelne Felder eingeglittert. Gold zu Gelb, Rot zu Rot. Hellblau zu hellblau/Türkis, Schnee mit Silber oder  irisierendem Glitter. So konnte ich sogar zwei neonfarbene Tuben einsetzen (Pink bzw Neongelb), die sich nun auf den kräftig gefärbten Motiven schön unauffällig einfinden. Immer mal wieder habe ich auch Teile der Figuren unbeglittert gelassen, was den Kontrast und die Wirkung des Glitters insgesamt erhöht.

Der bestempelte Tonkarton
Während alles trocknete (die Pinsel kann man übrigens gut ausspülen und neu verwenden), habe ich einfachen roten Tonkarton (Reycyclingkarton, 135 Gramm, aus dem Discounter) mit großen und kleinen Ranken (Florale Schnörke, Viva decor) bestempelt (grün werde ich als Hintergrund für den nächsten Schwung auch mal versuchen.) Weil es zu dieser Gelegenheit ruhig festlicher aussehen darf, wurde mit Gold, Silber, Kupfer (Encore Luster) gestempelt. Dann wurden die Streifen geschnitten und in der Mitte geknickt. Vorne kommt dann das mit Motivschere ausgeschnittene Bildchen, auch das kann man noch mal mit Sternchen, Schneeflocken, Schleifen usw. aufhübschen.

fertige Geschenkanhänger
Natürlich hat nicht jeder gleich ein edles Stempelkissen oder Glitterglue im Haus. Jede  passende Stempelfarbe erfüllt ihren Zweck und man kann als Untergrund auch hervorragend einfach Pappstreifen von Pralinen oder Parfümverpackungen (die prangen oft nur so in Gold) bzw Geschenkpapierreste verwenden.
In die so gestalteten Briefchen kann man neben guten Wünschen auch kleine Reime schreiben, die sich auf das Geschenk oder den Beschenkten beziehen, wie beim schwedischen Julklapp.

Und für alle, die nach englischem Brauch Knallbonbons an den Feiertagen auf den Tisch legen – auch diese aufwendig geschmückten Verpackungsreste lassen sich noch hübsch verwenden:
Vorher
nachher
Oder man benutzt die wieder zusammengesteckte, gerundete Banderole als Schmuck oder zur Beschriftung einer Weinflasche.


Nun der Rest:
Auch die Kunststoffschale des Kalenders, in der die Schokolädchen ruhen, kann man auch noch verwenden - mit Gips, Wachs (vorsicht, nicht zu heiß einfüllen) oder einem anderen Gussmaterial (etwa Flüssigseife) lassen sich aus den Formen einfache Christbaumanhänger gewinnen, die noch bemalt oder anderweitig geschmückt werden können.

Montag, 25. November 2013

Eine Indienkarte in bunten Gewürzfarben gegen das Novembergrau.
Ein passender Schriftzug wird unten je nach Gelegenheit noch eingefügt.



Karte (Kaleidoskop)
Stempelgummi Fenster (Curtis Nike)
Hintergrund: (Yellow, Vermillion) und Farbe für den Stempel Ruby Red von Reeves wasservermalbarer Farbpastellkreide. Hintergrund kreisend aufgetragen und dann mit dem Pinsel vermalt. Das Rot wurde direkt auf den feuchten Stempel aufgetragen. 

Deko: Goldspritzer Twinkling H2O's Solar Gold

Freitag, 22. November 2013

Es ist noch nicht Weihnachten, nicht einmal Advent. Also noch keine Weihnachtsbasteleien, sondern mein Kommentar zum aktuellen Wetter und der herrschenden spätherbstlichen Stimmung im Regen:

mehr zur Machart und den verwendeten Stempeln, wenn ich etwas mehr Zeit habe.

Mittwoch, 30. Oktober 2013

Angriff der Frosch-Zombies!

Auf speziellen Wunsch eines Einzelnen entstand kurzfristig noch eine Zombie-Apokalypsen-Froschkarte zu Halloween.



Schwarze Pappe (alter Bastelkalender)
Kürbisfrosch (Hero Arts)
Zombiefrosch (Fairysale)
Froschtappsen (unbekannt)
Weißes Detail-Embossing-Pulver (Stampendous!)
edding metallic Fasermaler rot
Embossing-Stift
Bedruckbares Transparentpapier

Die Schrift ist aus nachtleuchtender Kreide ausradiert, weil die im Dunkeln so schön grün schimmert und wurde mit simplem Haarspray fixiert. Die Kreide habe ich schon vor ewigen Zeiten mal in einem Billigshop gekauft und wollte sie auch längst schon mal testen.
Da der Zeitkorridor etwas schmal bemessen war, habe ich auf eine freie Zeichnung des Froschskeletts im Hintergrund verzichtet, und das schlichtweg mit Transparentpapier durchgepaust, dann mit Embossing-Stift übermalt und geisterweiß embosst. Die Froschfiguren sind weiß embosst, damit sie auf dem schwarzen Hintergrund besser zu erkennen sind. Der Kürbisfrosch ist hinter den aufgeschnittenen Kürbis geklebt (beides gemalt mit Twinkling H2O's: Mandarin Blush und Winter Green).
Der kannibalische Zombiefrosch (im Original mal ein Froschkönig) und die rumliegenden Körperteile sind ebenfalls mit Twinkies in verschiedenen Grüntönen ausgeführt und mit rot abgesetzt.
Die blutigen Fußabdrücke ringsum habe ich mit dem Fasermaler direkt auf das Stempelgummi aufgetragen, da die Farbe auf Wasserbasis ist, enthält sie wohl auch kein Lösungsmittel, das dem Gummi schadet. Ein rotes Kreidekissen war leider nicht deckend genug.
Ein schaurig schönes Vergnügen. Mehr dann vom Froschgrusel im nächsten Herbst.

Sonntag, 27. Oktober 2013

Kürbis-Nachschlag

Karte; oranges Tonpapier (Lidl)
Innenblatt; schwarzes Tonpapier (Lidl)

Wasserfarben:
Kürbis: Mandarin Blush, Yellow Rose,
Schwarz
Geist: Twinkling H2O's Heavenly White

Stempel: Katze, Spinnennetz (C.J.Rubber)






Oben die Karte von Außen, unten Deckblatt von innen.
Der doppelseitig gemalte Kürbis wird von einem Nylonfaden in dem runden Ausschnitt gehalten und schwebt so unheimlich vor dem dunklen Hintergrund. 

Freitag, 25. Oktober 2013

Studie: 
Vier Farben - vier Jahreszeiten

Stempel (unbekannt)
Stempelkissen Archival Cobalt
Perfect Pearls-Set Café




Aus Neugier habe ich ein heruntergesetztes Set mit vier aufeinander abgestimmten Nuancen der Perfect Pearls sowie den Pinseln und dem Stempelkissen erworben. Die Farben waren Biscotti (ein blasses Gold), Mandarin, Cappuccino und Mint und ich wollte mal ausprobieren, was man da so herausholen kann.
  Ich habe viermal die gleiche Frau gestempelt und dann vor dem Colorieren die Pigmente in der Palette mit je einem Tropfen Wasser verrührt. Die Farben wurden gemäß den Jahreszeiten (auch angedeutet durch die Farbe und den Stand der Sonne) eingesetzt, Okay, gemogelt habe ich auch, denn einige winzige Akzente sind mit der Twinkling H2O-Farbe Solar Gold gesetzt und bei der Sonne habe ich ein wenig Rot verwendet. Das Mischen mit herkömmlicher Wasserfarbe funktionierte sehr gut.

Dienstag, 22. Oktober 2013

Material-und Technik-Übersicht


Stempelkissen gibt es einfarbige, mehrfarbige und regenbogenfarbene in verschiedensten Größen und Ausfertigungen. Für den Anfänger reicht ein einfaches, kleines Kissen in einer neutralen Farbe (wenn möglich kein "Büro"-Kissen verwenden, die Farbe haftet einfach zu gut am Gummi).
Am besten betupft man den Stempel von oben mit der Farbe, so erreicht man auch mit kleinen Kissen jede Ecke. Stempel nach dem Gebrauch gut mit feuchtem Tuch reinigen. Colorieren kann man die Abdrücke nach dem Trocknen mit Buntstiften oder Wasserfarben. Dazu wird es noch einen eigenen Eintrag geben.

Stempelkissen:
Pigment –  cremige Farbe, die eher langsam trocknet und sich gut für Embossing-Techniken (s.u) eignet.
Tusche – wässrige Farbe, die schnell trocknet, aber ebenfalls gut deckt.

Sonderformen:
Embossing-Kissen – nur Embossing-Flüssigkeit
Wasserfest – zum Colorieren mit Wasserfarben geeignet
Wasserzeichen-Kissen –  erzeugen einen leicht durchscheinenden, auf dunklem Papier gut sichtbaren Abdruck für Ton-in-Ton- oder Schatten-Effekte. Wegen des langsamen Trocknens auch eine gute Unterlage für Sternenstaub oder Perfect Pearls. Ölige Farbe wie diese muss aber gründlich vom Stempel abgewischt werden.
StazOn – haftet wasserfest auf beinahe jedem Untergrund.
Klebekissen  – für den Auftrag von Glitter etc.
Perfect Medium-Kissen – speziell für Perfect Pearls

Einiges gibt es auch als Stifte, mit denen man direkt auf Papier oder den Stempel schreiben und malen kann.  Mit Tuschekissen kann man auch nass in nass direkt auf dem Papier arbeiten, um eigene Farbtöne und Musterpapiere zu erschaffen, Papier künstlich altern zu lassen usw.

Motiv-Stempel:
Gummistempel: oft rot oder grau, sind relativ unverwüstlich und werden mit einem Zwischenträger  (Zellkautschuk/Moosgummi) dauerhaft auf Holzklötze montiert. Sie können aber mit der entsprechenden Vorbereitung (Montageschaum) auch mit Acrylblock  benutzt werden.

Silikon-Stempel (Clear stamps): müssen auf einen Acrylblock oder ähnliches geklebt werden, wo sie durch Adhäsionskraft halten. Wegen des durchsichtigen Materials können sie sehr gut platziert werden. Sind aber nicht so haltbar wie Gummi und verfärben sich leichter.

Grundlage:
Papier / Tonpapier
Pappe / Tonkarton
Blanko-Karten (zB. Blanko-Karteikarten)


Deko:
saubere Reste von schönen Schmuckpapieren, Einschlagpapier aus Pralinenschachteln
Metallic-Verpackungen von Parfüms, Postkarten, Federn etc. 

Moosgummi – daraus kann man auch selbst Stempel schneiden

Transparentpapier

Washi Tape – Papierklebeband in vielen Designs, das leicht anzubringen und abzulösen ist


Abstandhalter –  kleine Kissen zum Befestigen von Motiven oder für die 3-D-Technik, in der Motive wiederholt aufeinandergeklebt werden.- Ich verwende zu diesem Zweck allerdings gerne Reste von Zellkautschuk, die beim Montieren anfallen.

Mini-Zerstäuber – für Wasser oder selbsgemachte Glittersprays

Umschlagschablone: dafür kann man einen nachlässig verklebten Umschlag vorsichtig auseinandernehmen. Mit einer Schablone lassen sich rasch passende Umschläge aus selbstgestaltetem Papier, alten Kalendern oder Verpackungsresten herstellen. Fertige Schablonen aus Kunststoff kann man auch im Handel erwerben.  

Es gibt Unmengen an wundervollen Embellishments und fertigen Schmuckelementen zu kaufen. In diesem Blog soll der Schwerpunkt aber auf Fundstücken und selbstgemachten Basteleien liegen, was nicht heißt, dass nicht auch mal gekaufte Schmuckstücke auftauchen :-)


  Ausgefeiltere Techniken:

Embossing-Pulver (Sternenstaub): Reliefpulver in deckend oder durchsichtiger Qualität, auch mit Glitter, extra dick (Pluster), extra fein etc. Doch die Anwendung bleibt immer gleich.

Technik:  Auf den feuchten Abdruck eines Pigment- oder Embossing-Kissens streut man das Pulver und schüttet den Rest zurück in die Dose. Am besten geht das mit einem gefalteten Stück Papier oder Pappe. Man sollte für jede Farbe aber die Schütte wechseln, es bleibt durch statische Elektrizität stets ein wenig hängen und vermischte Pulver sind eher unschön. Obwohl selbst das manchmal  seinen Reiz hat, wie man bei dem Löwenzahn hier sieht: (Löwenzahnsamen: Hein Design, Löwenzahnstengel: aura stamps, Kissen: Tsukineko Greenery und Versa Mark) Das klare Pulver wurde aus Versehen mit Pluster gemischt und ist nun weiß gesprenkelt, was diesem Motiv aber die gewisse Leichtigkeit verleiht.Oftmals bringen solche kleinen Pannen (siehe auch Stallkarte) auch gute neue Ansätze und Ideen.
Durch Erhitzen über dem Toaster, Herdplatte oder mit einem speziellen Heißluftgerät (kein Fön, keine Heißluft-Pistole!) schmilzt das Pulver nach einigen Minuten zu einem glänzenden Relief. Gut zum Fixieren von Farbe auf nicht-saugenden Untergründen und um ein Motiv plastisch hervorzuheben.

Perfect Pearls (Ranger): Pigmentpulver, das zusammen mit dem Perfect Medium für edel schimmernde, farbige Abdrücke genutzt werden kann.
Technik: Man stempelt mit dem  Perfect Medium-Kissen (oder nimmt den PP-Stift), stäubt dann mittels eines feinen Pinsels das Motiv vorsichtig mit dem Pulver ein und wischt mit einem sauberen, weichen Pinsel das überschüssige Pulver ab. Danach mit Wasser einnebeln, damit das Harz im Pulver abbinden kann und der Auftrag fixiert wird.
Das Pulver kann man auch mit Wasser verrührt zum Malen nutzen, oder für Fimo oder andere Techniken verwenden. Angerührte Reste vermale ich als Bastel McGeiz auch flächig und ruhig bunt auf Papier. Das dient dann wieder als Grundlage für ein neues Motiv.

Sonntag, 20. Oktober 2013

Halloween

dieses Jahr wollte ich einige Gruselkarten versenden und habe mich bei der Farbpalette auf schwarz/weiß, orange und einige gelbe/goldene Akzente konzentriert. Bis auf das Washi, das Tonpapier und die Perfect Pearls sind alles Materialien, die schon länger in meinem Fundus lagern. Und noch mehr Resteverwertung: ein ausgelutschtes schwarzes Stempelkissen, für das ich keinen passenden Nachfüller gefunden habe, habe ich einfach mit "Lightning Black" aufgefüllt, das ist Schwarz mit einem satten, goldenen Schimmer.
1) Verschimmeltes Geisterhaus

Karte: orangenes Tonpapier (Lidl)
Hintergrund: gelbes Papier, wild mit schwarzer Wasserfarbe bepinselt (Resteverwertung einer schlechten Wasserfarbe)
Stempel: verschiedene Fledermäuse, Gespenst, Kürbis (Stempelschmiede/Kaleidoskop-Motivstempel)
- Geisterhaus (C.J. Rubber)
- Trick or Treat  (Hero Arts)
- Spinne - (Hero Arts)
Tuschekissen, (Versa magic chalk) midnight black
Embossingpulver (am Rand) "Flüssiges Schwarz" (Karten-Kunst)
Embossingpulver weiß (Tsukineko)
Schriftzug: Perfect Pearls (Ranger) Mandarin

Das Haus habe ich zuerst in "Lightning Black" auf das orange Tonpapier gestempelt, dann nachlässig mit Embossingpulver bestreut, so dass noch dunkle Stellen übrig blieben, und erhitzt. In das gelbschwarze Papier kam ein Fenster, durch das man das Haus sieht, drum herum diverse Fledermäuse und ähnliches.
Wie bereits erwähnt, saugte das Tonpapier extrem, weshalb das Flüssige Schwarz am Rand nur an einigen Stellen hielt, aber für den verranzten Look dieser Gruselkarte war das genau das Richtige.

2) Kürbis satt.

Karte: schwarze Pappe
Hintergrund: gelbes Papier wild mit schwarzer Wasserfarbe bepinselt (Resteverwertung einer schlechten Wasserfarbe)
Orangefarbener Tonpapierrest
Rest braune Wellpappe
Stempel: Mini-Stempel Kürbis (Stempelschmiede/Kaleidoskop-Motivstempel, nach eigenem Entwurf)
großer Kürbis - frei gezeichnet und klar embosst.

Da die Karte recht schlicht ist, habe ich innen noch feines Transparentpapier in Pergamentlook mit Spinnweb-Muster eingeklebt und eine längslaufende Spinnenbordüre (nicht im Bild) mit Versa Mark hineingestempelt.

3) Edles Gruselhaus

Tonpapier schwarz mit weißen Sprenkeln (Resteverwertung eines abgelaufenen Bastelkalenders)
Perfect Pearls (Ranger) Mandarin
Perfect Pearls (Ranger) Biscotti
Perfect Medium Mini
Streugut Spinnen (aufgepeppt mit Goldglitterbäuchen)
Fledermaus-Eylet
Embossingpulver weiß (Tsukineko)
Stempel: Geisterhaus (C.J. Rubber)
-Mini-Stempel Kürbis (Stempelschmiede/Kaleidoskop-Motivstempel, nach eigenem Entwurf)
-Spitzenbordüre: Clear Stamp (unbekannt)
-Trick or Treat - Hero Arts
Washi-Tape weiß (Kamoi)

Die Kürbisse auf dem Regal kamen in Perfect Pearls Mandarin, darunter die in weiß embosste Bordüre als optischer Trenner. Das Haus habe ich auf einfarbig schwarzes Papier gestempelt, dann Perfect Pearls Biscotti aufgetragen, quadratisch geschnitten und auf die Karte geklebt. Umrahmt wurde mit Washi-Tape und einiger Deko. Leider konnte man das Tape nicht so gut bestempeln, deswegen habe ich auf Streuteile zurückgegriffen. Was man im Foto nicht sieht, die Spinnen kommen durch den aufgewölbten Hinterleib sehr plastisch rüber. Nix für Arachnophobiker.

4) Hausspinnen

Karte orangenes Tonpapier (Lidl)
schwarzes Tonpapier
Transparentpapier mit Spinnenmotiv (unbekannt)
Stempel: Geisterhaus (C.J. Rubber)
Embossingpulver weiß (Tsukineko)
Washi-Tape gold

Zuerst habe ich aus dem Tonpapier eine Öffnung geschnitten. Innen auf die Karte kam dann das weiß auf schwarz embosste Haus, extra schief eingepasst. Das Embossingpulver ist mir bei dem feinen Motiv zu zugelaufen, deswegen habe ich umdisponiert. Nun überzieht buntes Transparentpapier die komplette Vorderseite der Karte (es war schon etwas angestoßen, aber das passt schon) der Rand ist mit goldenem Tape eingefasst und das Motiv sieht man nur etwas verwaschen, bis man das Ganze aufklappt.



Projekt Stallkarte


Tonpapier (Lidl)
Embossing Pulver PEARLustre in Tanzanite und Moonstone
Washi-Tape weiß (Kamoi)
Hufeisen-Eyelet / Musterbeutel-Klammern (Brads)
Stempel "Glückschwein", "Pferdekopf" beides Stempelschmiede
Klebestift

Es sollte eine Glückwunschkarte für meine pferdebegeisterte Nichte werden. Den Untergrund bildete ein cremefarbenes, stark saugendes Tonpapier, das mich fast zur Verzweiflung brachte, weil das lila Embossingpulver, mit dem ich das Stallfenster umrahmt habe, partout nicht haftete. Nach zwei Einzel-Durchgängen je Fensterseite, sah es endlich halbwegs deckend aus. Nachteil - um das Fenster herum waren innen und außen lila Pulverreste, die sich in den 20 Minuten des abwechsenden Erhitzens, Bestreuens, Erhitzens angeheftet hatten. Ich bin kurz in mich gegangen und habe dann eine Tugend aus der Not gemacht.
Mit weißem Washi-Tape habe ich die Vorderseite mit leichtem Abstand so beklebt, dass es aussah, wie Holzlatten eines echten Stallgebäudes. Innen habe ich ein feines Transparentpapier mit Spinnweb-Muster eingeklebt, das die Flecken kaschiert. Und, mal ehrlich, wer hat je einen Stall ohne Spinnweben gesehen?

Das Stallschild entstand aus zwei Reststücken, der Schriftzug "Viel Glück" stammt von einem Stempel der Stempelschmiede. Das Ganze wurde mit zwei Brads unter dem Fenster befestigt, damit es aussah, wie das Namenschild einer richtigen Pferde-Box.

Nun das wichtigste, der Bewohner.
Der Pferdekopf (nach einer Zeichnung von Gabriele L. Berndt) wurde in 'Moonstone' embosst (ich musste zwei Kissen übereinander ausprobieren, bis genug Pulver für das Motiv haften blieb) und innen eingeklebt. Das Pferdemaul blieb unverklebt und kann über das Fenster gezogen werden, damit das Ross aus der Box herausguckt. Oben nun noch ein Hufeisen-Eyelet, das es als kleine Aufmerksamkeit mal zu einer Bestellung dazugab und fertig war die Karte. Nachdem das Embossen am Anfang echt nervig war, gefällt mir das Ergebnis nun aber um so besser.

Montag, 30. September 2013

Bastel-McGeiz 1

Das Material wie Stempelkissen oder Farbpigmente ist teuer und aufwendig hergestellt und je nach Technik gibt es einen unvermeidbaren Rest bzw Überschuss. Man muss kein Schotte oder Schwabe sein, um den wirtschaftlichen Aspekt auch beim Basteln im Auge zu behalten. Deswegen versuche ich, das Maximum aus den jeweiligen Farben und Techniken herauszuholen, so wie ich auch sonst versuche, so viel wie möglich wiederzuverwerten.

Stempelfarbe ist ziemlich deckend und es gibt einen Trick, mit dem man den jeweiligen Auftrag buchstäblich "reanimieren" kann. Auf diese Idee bin ich im Zusammenhang mit den Twinkling H2O-Wasserfarben gekommen - wobei ich mit der Anwendung von Farbe direkt auf dem Stempel nicht so gute Erfahrungen gemacht habe.
  Bei Kissen geht es aber sehr gut. Vor allem die Kombination von saugendem Stempel (z.B. Moosgummi) oder sehr flächigen Gummistempeln (Scherenschnittmotive) und den dickflüssigen Pigmentstempelkissen ist dafür ideal (für Tuschekissen müsste ich noch eine Versuchsreihe starten). Nach dem ersten Stempeln die jeweilige Farbe nicht abwischen, sondern mit einem wiederverwendbaren Zerstäuber (die gibt es auch zu kaufen zB von Ranger, oder man benutzt einen befüllbaren Parfümzerstäuber u.ä. ) vorsichtig Wasser über das waagerecht gehaltene Stempelgummi vernebeln. Drei oder vier Stöße genügen, aber die Tröpfchen sollten wirklich fein sein, große Tropfen verwischen die Farbe zu sehr und waschen sie eher ab. Dann den Stempel noch mal auf Papier abdrücken und ggf ein weiteres Mal anfeuchten und stempeln.
  Zum einen spart man sich das Saubermachen, die geringe Restfarbe ist angelöst und geht dann leicht ab. Zum anderen nutzt man die Farbe noch einmal und wischt sie nicht einfach weg, was ich bei den tollen Nuancen einfach schade finde.
  Die sekundären Abdrücke werden zwar selten so scharf konturiert oder intensiv wie die ersten, aber für Hintergrundmotive, Aquarell-Look oder Dekoration von Briefpapier und dergleichen sind sie meiner Ansicht nach völlig ausreichend.

Es ist ohnehin wirtschaftlicher und auch zeitsparender, wenn man den Stempel, der gerade in Gebrauch ist, mit einer Farbe gleich auf Vorrat stempelt.

Donnerstag, 26. September 2013

Nochmal das Blättermotiv, diesmal in einer anderen Farbe. Aus einem billigen Farbkasten, der schon ewig rumlag, lösten sich irgendwann die Farben aus den Vertiefungen. Genauer gesagt, sie ließen sich in geradezu kaugummiartiger Konsistenz herauszupfen. Zum Malen waren die Brösel überhaupt nicht geeignet. Aber: der Kasten war wie eine Palette geformt, und mit dieser Palette hatte ich Pläne.

Aber wieso die Farben wegwerfen? Ich habe sie also mit einigen Wassertropfen zum Einweichen über Nacht stehen lassen und am Folgetag unter kräftigem Rühren aufgelöst (bei sehr hartnäckigen Farben kam auch ein wenig 90% Alkohol zum Anlösen zum Einsatz). Mittels eines schlechten Pinsels aus einem schrottigen Set (für Feinarbeit nicht passend, aber okay für den groben Kreativeinsatz ohne Reue) habe ich die pastöse Farbmasse (zu Beginn in etwa dick wie Plaka-Farbe, später dünner für den Farbverlauf) aufs Wasserfarben-Papier gebracht.
Bei dem Beispiel zuerst das Orange, das ich später noch mit einer Art Umbra abgetönt habe. Dann kam wieder wie oben beschrieben der Stempel-Bollio mit brauner Tinte darüber. Das Ganze fühlt sich nach dem Trocknen ein bisschen rauh an, obwohl das Papier eigentlich im Gegensatz zum Aquarellpapier eher glatt ist.
Ich muss noch einige Farben verbraten, ehe die Palette endlich frei wird und ich euch zeigen kann, wozu ich sie brauchte...

Mittwoch, 25. September 2013

Hallo allerseits,

kurz nach dem Herbstanfang habe ich erste Hintergründe für zukünftige Karten gebastelt:

Die verwendeten Materialien: Aquarellpapier A4 (190 Gramm), Stempel-Bollio Nature (Hein Design), Stempelkissen: Vivid-Mini Brown, Farbtabs unbekannter Herkunft...

Aus einem uralten No-Name-Malkoffer purzelten mir letztens die Wasserfarben-Tabs entgegen, weil der Kleber nachgegeben hatte, der sie auf dem Untergrund hielt. Diese Farben waren unergiebig und für den Gebrauch als Malfarbe zu dünnflüssig (die Investition in einen richtigen Deckfarb-Kasten oder einen Aquarellkasten lohnt sich meistens), aber wegwerfen wollte ich sie auch nicht. Also fand ich eine kreative Verwendung.

Methode:
Das Papier wurde einige Male mit dem Zerstäuber befeuchtet, dann habe ich die Farbtabletten (hier Rotbraun)  in großen Schwüngen im Zickzack von oben nach unten darübergewischt und bekam eine kräftige Spur (je nach Aufdruck). Die freien Stellen wurden noch mal mit Ocker gewischt, dann durfte das Ganze antrocknen. Der Herbstlaub-Stempel kam in halbtrockenem Zustand drauf, was an einigen Stellen eine Art "Batik"-Effekt erzeugte. Das gefiel mir so gut, dass ich direkt einen Waldhintergrund (Dunkelgrün/Hellgrün), einen Ozean- (Muscheln auf Grün/Blau - weiter oben sieht man einen Ausschnitt) und einen mit Elflein bestempelten Hintergrund (Rosa/Lila mit Glitter - irgendwie musste ich das Rosa ja  verbraten) angefertigt habe. Die Tabs halten ca. 3 bis 4 Blätter lang, wenn man sie immer wieder neu durchtrocknen lässt.


Variante: einfaches Malpapier aus dem Discounter mit wasserfester Stempelfarbe bestempeln, weniger stark anfeuchten und erst nachträglich colorieren. Der Abdruck wird etwas feiner (siehe oben: Muschelmotiv, Archival Ink - Cobalt).

Für meine Karten werde ich die A4-Blätter längs und quer teilen und als Basis für das Motiv verwenden. Oder vielleicht verwende ich sie auch direkt so.